Wie wird man Bestatter?

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten sich zu einem Bestatter zu qualifizieren.

Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft

Da es in Deutschland erst seit Kurzem eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft gibt, sind die meisten Bestatter Quereinsteiger oder Nachfolger im Familienbetrieb. Seitdem es jedoch die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft gibt, bewerben sich entscheiden sich immer mehr für die Ausübung des Berufs als Bestattungsfachkraft.

Die Ausbildung zur Bestattungsfachkraft dauert drei Jahre und wird in der Regelsowie in der Berufsschule als auch in dem Mitgliedunternehmen, d.h. dem Bestattungsinstitut, in dem man den praktischen Teilder Ausbildung verbringt, absolviert. Hierbei werden die Kosten von den Mitgliedsunternehmen für üblich von den Mitgliedunternehmen selbst getragen, so dass die dort tätigen Auszubildenden Fahrkosten, Übernachtungskosten sowie Kosten für Verpflegung finanzieren könne. Während der Ausbildung erhält eine Ausbildungsvergütung, dessen Höhe von dem Lehrjahr abhängt, in dem man sich zur Zeit befindet. So verdient man im

  1. Lehrjahr 400,- €

  2. Lehrjahr 450,- €

  3. Lehrjahr 500,- €

Die tatsächliche Bezahlung während der Lernjahre als Auszubildender ist jedoch letzten Endes immer eine Frage des Ausbildungsvertrags und der darin ethaltenen konkreten Bestimmungen. Denn es kann auch vorkommen, dass die Bestattungsunternehmen, in denen man tätig ist, andere Bedingungen zur Auswahl stellen, wie beispielsweise eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung und im Gegenzug die Auszubildenden dazu auffordern, ihre Fahrtkosten slebst zu bezahlen.

Letztendlich gibt es auch immer die Möglichkeit, sich um Zuschüsse und Beihilfen zu bemühen.

Die Verordnung Über die Berufsausbildung zur Bestattungsfachkraft, die erst im Jahre 2007 in Kraft getreten sind, legt eine qualitativ hochwertige, moderne und den gesamten Tâtigkeitsbereich des Bestaters umfassende Ausbildung fest. Diese umfasst zahlreiche Tätigkeitsfelder, in die die Ausbzubildenden während der Ausbildung einen Einblick bekommen und praktische sowie theoretische Erfahrungen sammel sollen. Diese umfassen unter anderem folgende Themengebiete:

  • Erkennen und Realisieren von Geschäftsprozessen

  • Waren, Materialien und Dienstleistungen

  • Abschluss und Abrechnung von Bestattungsverträgen

  • Planung und Ausrichtung von Bestattungen und Trauerfeiern

  • Versorgung und Transport von Verstorbenen

  • Betreuung von Hinterbliebenen

  • Würdigung und Verwaltung von Friedhöfen

Trotz allem ist es nicht zwingend erforderliche eine Ausbildung zum Bestatter zu absolvieren, da dies gesetzlich (noch) nicht festgelegt ist. Im Grunde kann jeder Bestatter werden.

Bestatter mit Fremdausbildung

Bestatter mit Fremdausbildung haben einen entscheidenden Vorteil: Neben einer Ausbildung in, wie beispielsweise zum Bürokaufmann in einem kaufmännisch orientierten Bestattungsunternhemen, oder zum Schreiner in einem eher handwerklich geprëgten Bestattungsinstitut, werden sie durch die praktische Mitarbeit in dem Unternehmen mit den Aufgaben des Bestatters vertraut gemacht.

Folglich schliesst man seine Ausbildung mit einem staatlich anerkannten Abschluss ab, während man gleichzeitig auch in der Bestattungsbranche durch praktisches Mitarbeiten des Beruf des Bestatters erlernt hat. Letzten Endes können Bestatter mit Fremdausbildung also im Besten Fall eine Kaufmannsgehilfenprüfung oder den Gesellenbrief vorweisen.

Sich als Bestattungsfachkraft selbstständig machen

Grundsätzlich kann man sich relativ einfach mit einem Bestattungsunternehmen selbstständig machen und ein eigenes Bestattungsunternehmen zu eröffnen, indem man lediglich ein Gewerbe anmeldet. Meister- oder Eignungsprüfung sind jedoch nicht vorgeschrieben.

Abhängig von dem Umfang der angebotenen Dienstleidtungen benötigt man zusätzlich gegebenenfalls diverse Genehmigungen, wie beispielsweise eine Genehmigung des Gesundheitsamts zur Aufstellung und Betrieb der Leichenkühlkammer. In der Regel sind Qualifikationen, Nachweise und Zertifikate jeodch nicht erforderlich.

Während das Bestattungsgewerbe in den letzten Jahrzehnten noch ein reines Nebengewerbe war, das von Taxiunternehmern, Schreinern, Möbelgeschäften und Friedhofsgärtnereien neben ihrem eigentlichen Geschäft betrieben wurde, sind die Anforderungen vor dem Hintergrund erhöhter Kundenansprüche und burokratischer Hürden, an Bestattungsfachkräfte gewachsen.

Sich zur Bestattungsfachkraft weiterbilden lassen

Es gibt jedoch eine Reihe von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die für diesen Beruf qualifizieren. So können Interessenten, die bereits eine Ausbildung absolviert haben, beispielsweise Schreiner oder Bürokaufleute, nach einer mindestens zweijährigen beruflichen Praxis, einen Weiterbildungslehrgang absolvieren.

Interessenten mit einer einschlägigen Ausbildung, z.B. Schreiner oder Bürokaufleute, können nach einer mindestens zweijährigen beruflichen Praxis einen Weiterbildungslehrgang, der mit einer Prüfung abschließt, absolvieren. Neben der Weiterbildung zum Fachwirt für Bestattung, steht sogar die Meiserprüfung zur Option, wobei die anderthalb Jahre lange Weiterbildung mit einer Prüfung vor der IHK abschliesst.

Geprüfter Bestatter

Die berufsbegleitende Ausbildung zum Geprüften Bestatter dauert zwischen sechs und elf Monaten, während derer unterschiedliche Module abgearbeitetr werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Recht

  • BWL

  • Kultur und Trauerpsychologie I

  • Grabtechnik und Warenkunde

  • Hygienische Versorgung

  • Beratung und Betreuung

Diese Bildungsmassnahme schliesst mit einer Prüfung ab, die von einer der vier Handwerkskammern in Berlin, Düsseldorf, Hannover oder Würzburg abgenommen wird.

Dabei gelten folgende Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung:

  • Nachweis einer mindestens zweijährige einschlägige Berufserfahrung, auf der die Ausbildung aufbaut